Christus­kirche

Kurze Geschichte

Über 300 Jahre, von 1653 bis 1958, bestand in Sulzbach ein Kirchensimultaneum, was zwischen den beiden Konfessionen nicht etwa den Frieden förderte, sondern im Gegenteil häufig zu Problemen führte. Erst 1954 konnten sich die beiden Kirchengemeinden darauf verständigen, das Simultanem zu beenden und für die evangelische Gemeinde eine neue Kirche zu bauen. Die katholische Pfarrei stellte dafür den von ihr 1927 erworbenen Bauplatz in der Neustadt zu Verfügung. Nach einem Architektenwettbewerb erhielt der Münchner Regierungsbaumeister Gustav Gsaenger dafür den Auftrag, der sie nach dem Vorbild der Münchner Matthäuskirche plante. 

An den rechteckigen Saalbau mit einer Nord- und Westempore setzte er im Norden den wuchtigen quadratischen Turm, der heute das Stadtbild entscheidend mitprägt. Hier hängen 5 Glocken, im kleinen Turm am südlichen Giebel zusätzlich die Taufglocke. In den obersten drei Geschossen befinden sich eine Aussichtsplattform und zwei Glockenstuben. Mit seiner Höhe von 60 m ist er genauso hoch wie der Turm der Stadtpfarrkirche.

Das Innere repräsentiert die betonte Sachlichkeit der 50er Jahre. Ein klares Koordinatensystem fasst die Linienfluchten in Gestühl, Emporen und Decke zusammen. Die Kirche verfügt über rund 800 Sitzplätze, einschließlich einer Empore auf durchgehenden Stützen auf der rechten Seite. Im Untergeschoss befindet sich ein großer Gemeindesaal. Gegenüber den durchgehenden Bänken in der Kirche, die mit der Emporenanlage die Horizontale betonen, vermitteln die schlanken emporentragenden Stahlbetonsäulen eine stark vertikale Tendenz.

Innenbereich

Von Angela Gsaenger, der Tochter des Baumeisters, stammt der gemalte Flügelaltar in dem Andachtsraum, der direkt neben dem Eingang liegt, und der für Besucher tagsüber geöffnet ist. Auf den drei Bildern werden von links nach rechts die Stationen des Heilsweges Christi dargestellt (Einzug in Jerusalem, Kreuzigung und Auferstehung).

Ebenfalls ein Werk von Angela Gsaenger ist das monumentale Marmormosaik an der Altarwand. Sie zeigt die Vision von Golgatha und der himmlischen Gottesstadt.