Friedhofs­kirche St. Georg

Kurze Geschichte

1536/1537 wurde außerhalb der Stadtmauern ein neuer Friedhof angelegt. Gleichzeitig baute man eine Friedhofskapelle, die im Stil der alten Leonhardikapelle nachempfunden ist, die bis 1807 südlich der Stadtpfarrkirche inmitten des dortigen Kirchfriedhofs stand. 

Der einschiffige Raum ist schlicht gehalten, mit einer Rundapsis, einer West- und einer Nordtüre und einer flachen Bohlendecke, die in der Mitte von einem kunstvoll geschnitzten Längsbalken unterfangen ist. Dieser trägt zwei Meistermonogramme und die Jahreszahl 1537. Der alte Rundchor wurde aber bereits 1596 umgelegt und die Kirche mit dem gleichen Grundriss um 
7,2 m nach Osten verlängert. Davon zeugen die Jahreszahl 1596 und das Sulzbacher Wappen am Unterzugbalken der verlängerten Bohlendecke. 

Die Barockzeit brachte weitere bauliche Veränderungen. Nördlich des Chores entstand die Sakristei, auf der Westempore wurden Ovalfenster und eine Außenzugangstüre eingebaut. Der First erhielt ein Dachreitertürmchen. 1801 wurde die Westempore erneuert und die Nordempore zusätzlich eingebaut. Zwischen 1989 und 1993 wurde der Innenraum gründlich renoviert. 

St. Georg wird seit 1653 simultan genutzt.

Innenbereich

Die Kanzel mit den Bildern der vier Evangelisten unter bossierten Arkaden (bossieren = Steine grob mit dem Hammer behauen) wurde um 1600 gefertigt und lässt bereits die Renaissance erkennen.

Gleiches gilt auch für das hölzerne Wandepitaph des Andreas Schlacher, ein herausragendes Gemälde in einem üppigen Rahmen von 1579. Vom dreiteiligen Burkhard-Epitaph über der Eingangstür aus dem Jahr 1620 ging der Mittelteil leider durch Diebstahl verloren. Weitere Grabmäler tragen die Namen von Sulzbacher Bürgern.

Der neugotische Hochaltar stammt aus der Regotisierungsphase im 19. Jahrhundert, die eine Wiederherstellung des mittelalterlichen Charakters anstrebte.

Die heutige Farbgestaltung basiert auf der Ausmalung von 1905. Die Schablonenborten sind ein Nachklang der Neogotik.

Außenbereich

Auf eigenen Wunsch ohne Gedenkstein wurde der Universalgelehrte Christian Knorr von Rosenroth außen an der Friedhofskirche bestattet. 

Gegenüber dem südlichen Eingang zum Friedhof erinnern Reste des Eingangsportals an den 1806 aufgelassenen Fürstlichen Hofgarten.

Einfach sehenswert

© Stadt Sulzbach-Rosenberg Tourist-Information. Alle Rechte vorbehalten.