Kath. Pfarr­kirche Herz Jesu

Kurze Geschichte

Mit der Ansiedelung der Maxhütte in Rosenberg wuchs die Bevölkerung rasch an. Durch den Zuzug vieler Katholiken kehrte sich auch das bisherige zahlenmäßige Verhältnis der beiden Konfessionen um: 1895 betrug der Anteil der Katholiken in Rosenberg nun 71 %. Nachdem mit der Maxhütte auch der Wohlstand eingekehrt war, konnte man sich in Rosenberg den Neubau einer katholischen Kirche leisten. 1898/99 entstand eine großräumige dreischiffige Basilika mit einem westlichen angebauten Turm nach Plänen des Regensburger Architekten Friedrich Niedermayer im neugotischen Stil. Eine breite 15-stufige Treppe führt hinauf zur Kirche.

Im Inneren ergaben Flügelaltäre, farbige Glasgemälde und eine reich gestaltete Kanzel ein harmonisches Raumgefüge mit Einflüssen des Jugendstils. 1961/62 wurden die Ausstattung und die Glasgemälde als Ausdruck einer veralteten Auffassung zum großen Teil entfernt, es entstand ein nüchterner Kirchenraum mit halb abstrakten Glasfenstern. 1999 wurde die Kirche zur 100-Jahrfeier saniert und mit Hochaltar, Volksaltar, Ambo und zwei Seitenaltären im gotisierenden Stil und anderen Kunstobjekten erneuert. Die halb abstrakten Fenster wurden wieder entfernt.

Innenbereich

Auf dem geschlossenen Flügel des Hochaltars sieht man während der österlichen Bußzeit links Jesus in der Ölbergangst und rechts Jesus auf seinem Weg hinauf nach Golgotha.
Die geöffneten Flügel zeigen in der Mitte Jesus, rechts von ihm Elisabeth von der Wartburg und links den hl. Wolfgang. Der linke offene Flügel zeigt Jesus, der am Jakobsbrunnen rastet, auf dem rechten offenen Flügel sieht man die Anbetung Jesu durch die Magier. Die Bilder sind den Originalbildern von Hans Multscher (1400 - 1467) in Ulm für den Sterzinger Altar nachempfunden.

Im Gesprenge des Altars symbolisiert Jesus am Kreuz das Jesuswort „Dein Wille geschehe“.

Auf dem linken Seitenaltar finden wir eine der Altenmarkter Madonna (vor 1393) nachempfundene Maria mit dem Kinde und auf dem rechten Seitenaltar ein Relief „Die heilige Familie“.

Links an der Turmseite begegnet man den zwölf Jüngern, die 1979 erworben wurden. Die Arbeiten des Holzschnitzers Guido Insam aus St. Ulrich im Gröbnertal sind an Vorlagen von Tilman Riemenschneider angelehnt. Des Weiteren befinden sich an zwei Säulen im Mittelschiff zwei spätgotische Figuren aus der St. Johanniskirche, Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist.

An der Orgelwand sind Reliefs eingelassen, die großenteils den Wangen der Chorbänke zu Stendal nachempfunden sind. Von links nach rechts: die Erschaffung Adams und Evas, der Sündenfall, Abrahams Gehorsam, Bileam und sein Esel, der Keltertreter, Anna mit Maria, der gute Vater und sein Sohn, im Seesturm, die Sünderin im Haus des Pharisäers, der Gelähmte und seine Freunde und Barbara mit dem Turm.

Einfach sehenswert

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