Kloster­­kirche St. Hedwig

Kurze Geschichte

Kurfürst Karl Theodor genehmigte 1753 auf Bitten seiner Stiefmutter Pfalzgräfin Eleonore Philippine den Bau eines Salesianerinnenklosters im südöstlichen Versorgungsbereich des Schlossareals. Die zugehörige Klosterkirche, für die sich die Stifterin die heilige Hedwig von Schlesien als Patronin erbat, wurde 10 Jahre später unter der Leitung des Amberger Stadtbaumeisters Wolf Dirmann erbaut.

Der einschiffige Bau mit eingezogenem, halbrund geschlossenem Chor ist bauplatzbedingt nach Westen ausgerichtet. Üblicherweise werden Kirchen mit dem Chor nach Osten ausgerichtet, weil im Osten die Sonne, das Licht Christi, aufgeht. Da die Nachlassmittel der Pfalzgräfin bald erschöpft waren, blieb die Einrichtung der Kirche lange unvollendet.

Erst 1807, als es Dechant Siegert gelungen war, die Kirche nach der Säkularisation für die katholische Gemeinde zu sichern, wurde sie fertiggestellt. 1808/09 erfolgte die Farbgebung der Altäre und der Raumschale, die bis heute fast unberührt erhalten geblieben sind.

Innenbereich

Der Innenraum präsentiert sich als eleganter Saalraum im reifen Rokokostil, toskanische Doppelpilaster gliedern hier die Wände.

Das Hochaltarblatt mit der Darstellung der „hl. Hedwig vor dem Gekreuzigten“ schuf 1765/66 der berühmte Maler Otto Gebhard von Prüfening. Dazu kamen 1913 die beiden Standfiguren der hl. Elisabeth und der hl. Katharina.

Das Altarblatt mit der„Heimsuchung Mariens“ am südlichen Altar stammt vom Ingolstädter Maler Johann Hölzl. Der „hl. Franz von Sales“ am nördlichen Altar wird in der Literatur unterschiedlich bewertet. Sowohl Otto Gebhard von Prüfening als auch Johann Hölzl werden als Künstler genannt.

An den Wänden des Langhauses sind dicht an dicht Gemälde aufgereiht, von denen die meisten aus dem 18. Jh. stammen. Unter anderem findet sich im Norden ein Bilderzyklus über Nepomuk, den Schutzpatron von Böhmen und Bayern.

Die Orgel war von Andreas Weiß aus Nabburg ursprünglich für die Loretokapelle am Annaberg gefertigt worden und gelangte 1843 in die Klosterkirche.

Sehenswert sind weiterhin der Rokokostuck an der Emporenbrüstung, der Beichtstuhl mit seinem bezaubernden Rocailleschmuck (Ornamente mit Muschelmotiven) und das kunstvolle alte Beschlägwerk an der Eingangstüre.

Außenbereich

Die Außenfassade der Klosterkirche wurde 1967 erneuert. Das Doppelwappen über dem Hauptportal ist eine steinerne Nachbildung des ursprünglich in Eichenholz gearbeiteten Doppelwappens Pfalz-Sulzbach und Hessen-Rheinfels.

Das Wappen von Hessen-Rheinfels bezieht sich auf die Herkunftsfamilie der Stifterin. Es trägt die Jahreszahl 1753.

Einfach sehenswert

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